BATTEURBAU NECKARSPINNEREI

Umnutzung eines denkmalgeschützten Gebäudes der Textilindustrie der Jahrhundertwende


Der denkmalgeschützte Batteurbau des Neckarspinnerei-Quartiers wurde 1904 nach den Plänen von Philipp Jakob Manz errichtet, um für die Textilproduktion der HOS (Heinrich Otto und Söhne) gepresste Baumwollballen zu zerkleinern und für die weitere Verarbeitung vorzubereiten.

Der Bestand zeichnet sich vorallem durch die Mischung aus industrieller und handwerklicher Bauweise aus. Die Verwendung von industriellen, genormten Materialien war typisch für Manz auch hat ihm auch den Spitznamen „Blitzarchitekt“ eingebracht.


Nachdem die HOS 2020 den gesamten Spinnereibetrieb in Wendlingen am Neckar geschlossen hatte, wurde u.a. der Batteurbau frei für neue Nutzungen und so plante ein Batterie-StartUp die Fläche für sich zu nutzen.

Umbau- und Sanierungsmaßnahmen

Da das Start-Up unter Laborbedingungen forscht und um die Baumaßnahme und die Bauzeit so gering wie möglich zu halten sah unser Entwurf ein Haus-in-Haus Konzept vor. Die Denkmalgeschützte Hülle wurde nicht angefasst sondern nur der Innenraum und die statisch notwendigen Bauteile so weit hergerichtet, dass die neue Nutzung problemlos möglich ist.

Daher wurde zu Beginn der Sanierung eine detaillierte Bestandsaufnahme durchgeführt, wobei neben einer Aufnahme der Bauteile auch eine Schadstoff- sowie eine Farbanalyse durch einen Restaurator durchgeführt wurden.

Nach Entsorgung der Schadstoffe und Aufbereitung des Tragwerks wurde ein Industriestrich und das Raum-in-Raum System mit eigener Lüftungsanlage eingebracht.

Besonders spannend war bei dem Entwurf für uns der Gedanke, das Gebäude nicht zu Ende zu sanieren sondern nur für die aktuelle Nutzung wieder „gangbar“ zu machen und dabei mit dem Denkmalamt gemeinsam die Frage zu erörtern: „Was ist hier eigentlich Denkmal?“

Durch unsere suffiziente Planung konnten Material, Kosten und Zeit gespart – und gleichzeitig ein Denkmal vor dem Verfall geschützt werden.

Fotos: Wache Architekten (Elisabeth Wiest), Vincent Möller, Stephan Hohloch

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